zm
107, Nr. 5, 1.3.2017, (454)
ERGO Direkt/2te-ZahnarztMeinung – Billiger bedeutet nicht besser
!
Zum Titel: „ERGO Direkt/2te-ZahnarztMeinung – Ein Geschäftsmodell spaltet“, zm 3/2017, S. 18–22
Eigentlich ist jedem intelligenten Menschen klar,
dass „billiger“ in der Regel nicht konsequenter-
weise auch „besser“ bedeutet. Vielmehr ist der
Zusammenhang zwischen „Preis“ und „Qualität“
wohl eher ein direkter als ein indirekter. Schon der
englische Sozialreformer John Ruskin formulierte
weit vor dem Jahre 1900 folgende Sätze:
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend
jemand etwas schlechter machen und etwas billiger
verkaufen könnte. Die Menschen, die sich nur am
Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher
Machenschaften. Es ist unklug, zuviel zu bezahlen,
aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.
Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie
dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte
Gegenstand die Ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz
der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen
Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen,
etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug
Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen. Die Erinnerung an schlechte
Qualität wäre länger als die kurze Freude am niedrigen Preis.
ERGO Direkt/2te-ZahnarztMeinung – Arbeitet irgendjemand für die Ehre?
!
Zum Titel: „ERGO Direkt/2te-ZahnarztMeinung – Ein Geschäftsmodell spaltet“, zm 3/2017, S. 18–22
Dr. Peter Engel ist mir seit den
gemeinsamen „Kieler Zeiten“
ans Herz gewachsen, weil er
schon während seiner Studenten-
zeit immer die Patienten in den
Mittelpunkt der Behandlung ge-
stellt und Gewinnmaximierung
– in welcher Form auch immer –
und Kostenminimierung um jeden
Preis abgelehnt hat.
Was die ERGO angeht, so habe
ich über Jahrzehnte tiefe Ein-
blicke in die Struktur und die
Arbeitsweise, in die Kunden-
betreuung und das Marketing
gewonnen. Eins muss man ihr
lassen: Die Jungs und Mädels
von der ERGO haben pfiffige
Ideen! Wenn z. B. ein Patient bei
der ERGO Direkt eine Zahn-
zusatzversicherung abschließen
möchte, wird der Zahnarzt
von der ERGO gebeten, Fragen
über Fragen zu beantworten.
Stellt man dann ein minimales
Honorar einschließlich Porto in
Rechnung, bekommt man die
Auskunft, dass die monatlichen
Versicherungsbeiträge so knapp
kalkuliert sind, dass die Auskunft
nicht honoriert werden kann.
Das Elaborat von Herrn Holger Lehmann ist zwar
„rotzfrech“ und sehr aggressiv, ignoriert aber in
elementarer Weise diese allgemeingültigen Gesetze
der Wirtschaft.
Im Bereich von Gesundheitsdienstleistungen ist zudem
die Abgabe eines Kostenvoranschlags, ohne jemals
den Patienten gesehen zu haben, schon aus den
Vorgaben des „Patientenrechtegesetzes“ sowie § 630
BGB nicht wirklich denkbar. Herr Lehmann schadet
nicht nur den Versicherten der ERGO Direkt, sondern
auch der ERGO Direkt selbst, denn das „Auktionspor-
tal“ der ERGO Direkt wird vom Versicherungsnehmer
mit gesundem Menschenverstand schnell durch-
schaut werden. Herr Lehmann sollte das „Auktionsportal“ der ERGO
Direkt komplett entsorgen, am besten unter der Rubrik „Gefahrmüll“.
Den Ausführungen von Herrn Dr. Engel kann man nur vollumfänglich
zustimmen. Auch die Vollversammlung der Bayerischen Landeszahn-
ärztekammer hat am 02.12.2016 ohne Gegenstimme einen ent-
sprechenden Beschluss gefasst.
Dr. Peter Klotz, Germering
Und dann kommt noch Holger
Lehmann, der die vielen Beutel-
und Halsabschneider entlarven
möchte. Von wem wird Herr
Lehmann eigentlich bezahlt?
Oder arbeitet er aus Nächsten-
liebe heraus ehrenamtlich – so
wie die Berater und Vermittler
von Fußballspielern?
Als langjähriger Privatgutachter,
ehrenamtlicher Richter am Sozial-
gericht, Mitglied im Wirtschaft-
lichkeits- und Beschwerdeaus-
schuss kann ich nur sagen:
Schwarze Schafe gibt es – aber
in welcher Größenordnung? So
sind sie, die Rheinländer: erst
einmal auf dicke Hose machen
und dann ein Alt trinken!
Meinen Entschluss, 1975 nach
dem Studium aus Düsseldorf nach
!
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Kiel zu gehen, habe ich bis heute
nicht bereut. „Mehr als Schleswig-
Holsteiner kann der Mensch nicht
werden!“, Herr Lehmann.
Dr. Arnim Weidler, Neumünster
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