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107, Nr. 5, 1.3.2017, (455)
Leitartikel – Ein politisches Fiasko?
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Zum Grußwort 2017: „Es muss ein Ruck durch die Kollegenschaft
gehen“ von Dr. Engel und Dr. Eßer, zm 1/2017, S. 6.
Der Artikel ist einfach schlecht, er
ist ein politisches Fiasko für die
medizinischen Berufe!
Gerade unser neutrales, wert-
freies, wissenschaftliches, medi-
zinisches Wissen versetzt uns in
die Lage, eine klare, wertneutrale
und Evidenz-basierte gesellschafts-
politische Aussage zu treffen! Die
Regierungspolitik der Parteien
CDU, CSU, SPD, FDP hat in der
Vergangenheit ganz massiv der
Gesundheit der Bevölkerung
und den medizinischen Berufen
geschadet. Diese Parteien sind
aus meiner Sicht aus wissen-
schaftlichen und medizinischen
Gründen nicht wählbar!
Die Aussage kann man als Bürger
mit medizinischer Ausbildung
klar vertreten und wissenschaft-
lich begründen! Ihre Aussagen
sind politisch auf den Erhalt
kranker (ich meine psycho-
somatischer) gesellschaftlicher
Verhältnisse gerichtet, die die
schlechte Gesundheit unserer
Mitbürger zementieren und so-
mit unserem Land schaden!
Sie sind nicht neutral!
Evidenz-basiert und wissenschaft-
lich, kann ich Ihnen u. a. empfeh-
len: Hans Joachim Maatz, „Der
Gefühlsstau“ und „Die narzisstische
Gesellschaft“, Verlag C. H. Beck.
Diese Publikationen ermöglichen
den Zugang zu weiteren, das
Thema betreffenden, medizi-
nischen und wissenschaftlichen
Arbeiten; Hans Joachim Maatz
lebt, hoffentlich gesund. Sie kön-
nen ihn direkt fragen. Fürchten
Sie bitte nicht „GULAG“, ,,Folter“
oder „physisch-psychische Zer-
setzung“! Die sind mir augen-
scheinlich persönlich bekannt,
aber nicht in diesem Land seit
1989. Auch dies würde mich
von meiner Meinung nicht ab-
bringen. Ich bin mir meiner
medizinischen Aufsichtsfunktion
gegenüber Staat und gegenüber
Legislative bewusst! Beweisen Sie
Zivilcourage!
Dr. Uwe Dietrich, Meppen
Funktionaloptometrie – Bitte kritischere
Auswahl der Beiträge
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Zum Titel: „Funktionaloptometrie für Zahnärzte“, zm 2/2017,
S. 20–24
Das Thema Funktionaloptometrie ist natürlich interessant, aber es
helfen alle Zertifizierungen der Autorin nicht, wenn da die Rede ist
von „Kieferfehlstellungen wie zum Beispiel die Craniomandibuläre
Dysfunktion“. Mit diesem ausdrücklich unpräzisen Verständnis der
möglichen – nicht etwa gesicherten – Zusammenhänge stellt sich der
Artikel ins Dämmerlicht; zu all den anderen inflationär publizierten
‚interdisziplinären‘ Betrachtungen über unsere Ganzheitlichkeit.
Der Knaller ist dann die Entspannungsübung mit geschlossenen
Augen. Einmal am Tag. Oder öfter. Ich wünsche mir eine kritischere
Auswahl der Beiträge.
Dr. Ulrich Maurer, Tübingen