zm
107, Nr. 6, 16.3.2017, (639)
eine relativ geringe mechanische Festigkeit
der Adhäsivschicht auf.
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Aufgrund ihrer Azidität hemmen All-in-
one-Adhäsive die Dunkelhärtung selbst-
härtender beziehungsweise dualhärtender
Komposite.
Allerdings haben All-in-one-Adhäsive in den
vergangenen Jahren eine positive Entwick-
lung durchgemacht, die sich unter anderem
in einer geringeren Verlustrate von Zahn-
halsfüllungen manifestiert [Peumans et al.,
2005; Peumans et al., 2014]: Zum einen
wurde die Azidität der selbstkonditionie-
renden Lösungen herabgesetzt (pH > 2).
Dadurch bleiben mehr Ca
2+
-Ionen für eine
chemische Interaktion mit den Säuregrup-
pen der Monomere erhalten. Hinzu kommt
eine zunehmende Verbreitung des Mono-
mers 10-MDP. Beide Modifikationen bilden
die Grundlage für die Weiterentwicklung
der All-in-one-Adhäsive zu den Universal-
adhäsiven (siehe unten).
\
Selektive Schmelzätzung als Königsweg?
Eine Schwachstelle der Selbstkonditionie-
rung ist seit jeher die geringe Ätzwirkung im
Schmelz. In einer In-vitro-Studie erreichte die
Schmelzhaftung von SE-Bondingsystemen
nur 30 bis 65 Prozent der Schmelzhaftung
nach PS-Ätzung [Rathke et al., 2013].
Klinisch macht sich die reduzierte Schmelz-
haftung durch oberflächliche Randverfär-
bungen und kleine, sondierbare Rand-
defekte bemerkbar. Heintze und Rousson
Abbildung 3: Das saure Monomer 10-MDP zeichnet sich dadurch aus, dass es ionische Interaktionen mit Ca
2+
-Ionen von Schmelz und Dentin sowie
mit Metalloxiden (ZrO-Keramik, Nichtedelmetalle) eingehen kann.
Quelle: Haller
Charakterisierung aktuell verfügbarer Universaladhäsive
Produktname
(Hersteller)
iBond
(Heraeus Kulzer)
OptiBond XTR
(Kerr)
Prime & Bond
active
(Dentsply Sirona)
Scotchbond
Universal
(3M ESPE)
Xeno Select
(Dentsply DeTrey)
Tabelle 1b
Quelle: Haller/Merz
pH
1,6–1,8
1,6
> 2,5
2,7
< 2
Funktionelles
Monomer (ionische
Bindung an Apatit
und Metalloxide)
4-META, 10-MDP*
(* in Sicherheitsdaten-
blatt nicht aufgelistet)
GPDM
MDP, PENTA
10-MDP
PENTA
Kompatibilität mit
selbsthärtenden
Kompositen
Ja
Ja
Ohne Aktivator nur in
Verbindung mit Calibra
Ceram (Dentsply Sirona)
Ohne Aktivator nur in
Verbindung mit RelyX
Ultimate (3M ESPE)
Wurzelkanalstift: LC des
Adhäsivs vor Insertion
Keine Freigabe
Haftvermittlung
zu alloplastischen
Materialien
Für Glaskeramik
wird ein Silanprimer
empfohlen
Keine Einschränkung
Nur OptiBond XTR
Adhesive
Freigabe für die Repa-
ratur von Komposit,
Keramik und Amalgam
Für Glaskeramik wird
ein Silanprimer
empfohlen
Keine Einschränkung
Keine Freigabe
Silan
Nein
Nein
Nein
Ja
Nein
Besonderheiten
Indirekte Restauration:
LC des Adhäsivs
erforderlich
Wurzelstift: kein Hinweis
auf Anwendung
Zwei Applikationsschritte
Keine Anwendung mit
Etch-and-Rinse-Technik.
Indirekte Restauration: LC
des Adhäsivs erforderlich,
wenn als Befestigungs-
komposit nicht NX3
(Kerr) verwendet wird
–
Klinische Studien
verfügbar
–
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