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107, Nr. 6, 16.3.2017, (642)
haftung keinen Unterschied zwischen dem
SE- und dem ER-Modus. Eine Arbeitsgruppe
der Universität Erlangen kam zu ähnlichen
Ergebnissen [Wagner et al., 2014]. Hier
zeigten die Universaladhäsive Futurabond
U, All Bond Universal und Scotchbond
Universal im SE-Modus und im ER-Modus
vergleichbare Dentinhaftwerte. Andere Stu-
dien berichten über eine höhere Dentin-
haftung [Muñoz et al., 2014] beziehungs-
weise über eine bessere Beständigkeit und
weniger Nanoleakage im SE-Modus als
im ER-Modus [Marchesi et al., 2014]. Eine
umfangreiche Metaanalyse fand für UA
mit milder Ätzwirkung keine signifikanten
Unterschiede in der Dentinhaftung zwischen
dem SE- und dem ER-Modus. Lediglich
ein Produkt mit ultra-milder Ätzwirkung
(All-Bond Universal) zeigte bei PS-Ätzung
signifikant höhere Haftwerte als im SE-
Modus [Rosa et al., 2015]. Möglicherweise
wirkt sich im ER-Modus eine sehr kurze Ätz-
dauer (3s) vorteilhaft auf die Dentinhaftung
aus [Tsujimoto et al., 2016]. Eine aktive
(reibende) Applikation kann sich bei mild-
ätzenden Universaladhäsiven günstig auf
die Qualität der Dentinhybridschicht aus-
wirken, was in jedem Fall als Vorteil zu sehen
ist [Thanatvarakorn et al., 2016]. Ob damit
auch eine Steigerung der Dentinhaftwerte
verbunden ist, scheint stark produktabhän-
gig zu sein.
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Beständigkeit der Dentinhaftung, Vergleich
mit Mehrschrittsystemen
Auch für Universaladhäsive scheint zu gelten,
dass die Beständigkeit der Dentinhaftung
bei Produkten mit 10-MDP besser ist als bei
solchen ohne 10-MDP [Muñoz et al., 2014]
.
Wie bereits für bisherige All-in-one-Adhäsive
gezeigt, lässt sich auch bei Universaladhäsi-
ven die Dentinhaftung dadurch verbessern,
dass zusätzlich ein hydrophobes, nicht-
funktionelles Adhäsiv appliziert wird [Muñoz
et al., 2014], was dann jedoch dem auf-
wendigeren Procedere von SE-2S-Systemen
entspricht.
Die Aussagekraft von In-vitro-Studien leidet
oftmals darunter, dass lediglich Universal-
adhäsive untereinander verglichen werden,
während der Vergleich mit bewährten
Mehrschrittsystemen unterbleibt.
In einer eigenen Studie zeigten die Uni-
versaladhäsive Scotchbond Universal und
Xeno Select im SE-Modus ähnliche Haft-
werte wie die häufig als Goldstandard be-
zeichneten Mehrschrittsysteme OptiBond
Ziel dieses zweiteiligen Beitrags ist,
kritisch unter die Lupe zu nehmen, in-
wiefern heutige Universaladhäsive die
an sie gestellten Ansprüche erfüllen.
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Dieser erste Teil befasst sich mit den
materialkundlichen Grundlagen und
mit dem Einsatz von Universaladhäsi-
ven in Kombination mit lichthärtenden
Kompositen.
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Der zweite Teil beleuchtet die An-
wendung von Universaladhäsiven in
Verbindung mit selbsthärtenden und
dualhärtenden Kompositen und geht
auf die Haftvermittlung an den ver-
schiedenen Werkstoffen ein.
Zu beiden Beiträgen gibt es eine
CME-Fortbildung.
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Standortbestimmung
Universaladhäsive 1+2
Abbildung 5: Inwiefern Universaladhäsive für eine qualitativ hochwertige Versorgung von
ausgedehnten Klasse-II-Kavitäten mit zervikalem Dentinrand, wie hier an Zahn 16 distal,
geeignet sind, ist momentan noch ungewiss.
Alle Fotos: Haller
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Standortbestimmung Universaladhäsive Teil 1