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zm

107, Nr. 6, 16.3.2017, (640)

[2012] kamen in ihrer Metaanalyse zu dem

Schluss, dass die beste Füllungsrandqualität

im Schmelz durch Ätzung mit 37-prozentiger

PS erzielt wird. Es war nun naheliegend und

folgerichtig, die positiven Auswirkungen einer

milden Ätzwirkung auf die Dentinhaftung

mit den Vorteilen der PS-Ätzung für die

Schmelzhaftung zu kombinieren und daraus

die Empfehlung einer selektiven PS-Ätzung

des Schmelzes

(Abbildung 1c)

, gefolgt von

der Anwendung eines milden SE-2S-Systems

auf dem Dentin abzuleiten [Van Meerbeek

et al., 2011]. Auch klinische Langzeitstudien

bestätigen den positiven Effekt der selekti-

ven Schmelzätzung auf die Schmelzrand-

qualität, wenn auch nicht in allen Para-

metern statistisch signifikant [Peumans et

al., 2010; Peumans et al., 2015].

Die Empfehlung einer selektiven PS-Ätzung

des Schmelzes ist zwar wissenschaftlich be-

gründet, aber leichter gesagt als getan. Ob

sie gelingt oder nicht, hängt entscheidend

von der Konsistenz des PS-Gels ab. Im kli-

nischen Alltag endet der Versuch einer selek-

tiven Schmelzätzung nicht selten in einer

Kontamination des Dentins mit PS, will man

nicht umgekehrt eine „Unterätzung“ des

Schmelzes riskieren.

Leider führt die (oft unvermeidliche) PS-

Ätzung des Dentins bei den meisten SE-

Systemen zu einer Verschlechterung der

Dentinhaftung [Torii et al., 2002; Van

Landuyt et al., 2006]. In Übereinstimmung

damit fanden Frankenberger et al. [2008]

bei Verwendung von SE-2S-Systemen

(AdheSE, Clearfil SE Bond) eine markante

Verschlechterung der Randqualität an den

zervikalen Dentinrändern von Klasse-II-

Kompositrestaurationen, wenn das Dentin

vor der Applikation des SE-Primers mit PS

geätzt wurde. Die Unsicherheiten bei der

selektiven Schmelzätzung werden dadurch

verstärkt, dass es bei manchen SE-2S-Syste-

men zu einer massiven Verschlechterung

der mit PS-Ätzung erzielten Schmelzhaftung

kommt, wenn im Anschluss an die PS-Ät-

zung noch der SE-Primer auf dem geätzten

Schmelz einwirkt [Rathke et al., 2013]. Eine

selektive Applikation des SE-Primers auf das

Dentin ohne Kontamination des Schmelzes

ist aber noch utopischer als die selektive

Ätzung des Schmelzes.

\

Was ist neu an den Universaladhäsiven?

Universaladhäsive oder „multi-modale Ad-

häsive“ sind als Weiterentwicklung der

selbstkonditionierenden Bondingsysteme zu

verstehen, speziell der SE-1S-Adhäsive, mit

denen die zuvor beschriebenen Dilemmata

überwunden werden sollen. Unverkennbar

ist die chemische Verwandtschaft der Uni-

versaladhäsive mit den bisherigen All-in-

one-Adhäsiven. Diese Feststellung schließt

auch die zum Teil erheblichen Widersprüche

in Bezug auf die Vor- und Nachteile der

verwendeten Komponenten ein (Tabelle 2).

Weitgehend durchgesetzt hat sich die Ver-

wendung des Phosphatmonomers 10-MDP

und die Einstellung des pH auf eine milde

(pH > 2) oder ultra-milde (pH > 2,5) Ätz-

wirkung. Die milde Ätzwirkung erwies sich

zwar als vorteilhaft für die Dentinhaftung

und für die Kompatibilität mit dem Auto-

polymerisationsmodus, um die Schmelz-

haftung bei Verzicht auf die PS-Ätzung war

es damit aber endgültig schlecht bestellt.

Medianwerte Anteil „perfekter Rand“ im Dentin (%)

21 Tage Wasserlagerung, Thermocycling 2000x5º-55

4 Jahre Wasserlagerung,Thermocycling 2000x5º-55

OptiBond FL

0

20

40

60

80

100

Clearfil SE

OptiBond XTR

OptiBond

All-in-One

AdheSe

One F

G-Bond plus

iBond SE

Xeno V+

Scotchbond

Universal (E&R)

Scotchbond

Universal (SE)

Abbildung 4: Beständigkeit des Dentinrandschlusses in vitro bei unterschiedlichen Arten von Bondingsystemen [nach Blunck und Preissner, IADR 2015]

Quelle: nach Blunck und Preissner, 2015

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Standortbestimmung Universaladhäsive Teil 1