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zm

107, Nr. 2, 16.1.2017, (128)

Der 44-jährige Patient stellte sich im Juli

2014 nach Überweisung seines Hauszahn-

arztes in unserer kieferorthopädischen

Sprechstunde zur Erstberatung vor. Er be-

merkte nach eigenen Angaben seit Jahren

eine Veränderung seiner Zahnstellung – be-

sonders im Oberkiefer – und wünschte sich

eine Behandlungsalternative zur zahnärzt-

lich angeratenen Extraktion von Zahn 11

und anschließenden Brückenversorgung.

Anamnestisch lagen keine Besonderheiten

vor. Es ist jedoch zu vermerken, dass ein re-

gelmäßiger Alkohol-, Koffein- und Nikotin-

konsum zugrunde lag. Intraoral zeigte sich

ein bereits konservierend versorgtes perma-

nentes Gebiss mit aktivem und inaktivem

kariösen Geschehen. Große Anteile der

Zahnhälse lagen nach Zahnfleischrückgang

in Kombination mit Knocheneinbrüchen

frei. Zahn 27 wurde bereits extrahiert.

Eine Beurteilung der parodontalen Situation

an Zahn 11 offenbarte mesial und distal

Sondierungstiefen von jeweils 6 mm.

Kieferorthopädisch imponierte beidseits

eine neutrale Verzahnung bei einem tiefen

Biss von 5 mm – bedingt durch die Verlän-

gerung beider Frontzahngruppen. Beson-

ders Zahn 11 zeigte eine erhebliche Verlän-

gerung und Protrusion mit einer sagittalen

Frontzahnstufe von 5 mm. Sowohl die

Frontzähne imOber- als auch im Unterkiefer

wiesen eine lückige Beziehung zueinander

auf (Abbildung 1).

Röntgenologisch stellte sich im Orthopanto-

mogramm der bereits intraoral ersichtliche

horizontale und vertikale Knochenabbau

mit Attachmentverlust an einzelnen Zähnen

dar. Die Erhaltungswürdigkeit einzelner

Zähne war aufgrund des starken Knochen-

Der besondere Fall

KFO-Behandlung im parodontal

vorgeschädigten Gebiss

Sabine Weimar, Johannes Spitzbart

Eine kieferorthopädische Behandlung ist bei Erwachsenen grundsätzlich schwieriger

als beim Kind. In diesem Fall hatte der 44-jährige Patient noch dazu eine Parodonti-

tis. Wie die Behandler mit Alignern ein gutes Ergebnis erzielten, lesen Sie hier.

1a und b: Mit diesem intraoralen Anfangsbefund kam der 44-jährige Patient in die Praxis. Hier die Sicht auf Ober- und Unterkiefer.

Abbildung 1c: Der Ausgangsbefund im Aufbiss rechts

Abbildung 1d: Der Anfangsbefund im Aufbiss

Alle Fotos: Weimar, Spitzbart

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Zahnmedizin