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107, Nr. 2, 16.1.2017, (129)

verlustes beziehungsweise der Beeinträchti-

gung des Halteapparates als kritisch zu beur-

teilen.Zudem wurde die Diagnose einer

Parodontitis gestellt, die eine Rücküberwei-

sung an den Hauszahnarzt erforderlich

machte (Abbildung 2).

Das Therapiekonzept

Nach erfolgter Parodontitistherapie und kon-

servierender Versorgung stellte sich der Pa-

tient Ende 2014 erneut in unserer Praxis vor.

Die Sulkustiefen konnten auf etwas weniger

als 4 mm reduziert werden, während der

Blutungs- und Plaque-Index bei weniger als

15 Prozent lag. Daher wurde eine kieferor-

thopädische Behandlung über die nächsten

zwei Jahre in Kombination mit engen zahn-

ärztlichen Kontrollen geplant. Als Mittel der

Wahl entschieden wir uns gemeinsam mit

dem Patienten für das Invisalign-System, da

hiermit sowohl eine Schienung als auch eine

kraft-arme Bewegung der Zähne möglich

sein sollte. Für den Frontzahnbereich

wurden keine Attachments geplant, so dass

hier eine unnötige Hebelwirkung umgan-

gen werden konnte (Abbildung 3).

Um einen kompletten Lückenschluss im

Oberkiefer zu ermöglichen, musste im Un-

terkieferfrontzahnbereich zusätzlich zur De-

rotation und Positionierung der Zähne – ins-

besondere Zahn 41 – von approximaler

Schmelzreduktion, kurz ASR , Gebrauch ge-

macht werden, um einer Tonn`schen Dis-

krepanz entgegenzuwirken (siehe dazu

Abbildung 7 auf Seite xy).

Nach Ausgliederung der insgesamt 14 Invi-

salignschienen, die der Patient jeweils drei

Wochen getragen hatte, wurden ihm

sowohl im Unter- als auch im Oberkiefer

Sechs-Punkt-Retainer eingegliedert, um eine

Schienung und Stabilisierung der Zähne

untereinander zu ermöglichen.

Zusätzlich wurden für die Nacht Retentions-

schienen gefertigt. Nach Abschluss der

kieferorthopädischen Therapie betrugen die

Taschentiefen an Zahn 11 mesial und distal

jeweils 6 mm und 4 mm. Zahn 11 zeigte

daher weiterhin einen erhöhten Locke-

rungsgrad, der in Zusammenarbeit mit dem

Zahnarzt ein halbes Jahr nach Abschluss der

Therapie durch regelmäßige Reinigung,

weitere parodontal-hygienische Maßnah-

men und die dauerhafte Schienung redu-

ziert werden konnte.

Eine zusätzliche Behandlung mit einem

Schmelzmatrixprotein, gesteuerter Gewe-

beregeneration oder Ähnliches lehnte der

Patient ab. Die reine Intrusion von Zahn 11

konnte mit 2,5 mm beziffert werden, wäh-

rend Overjet und Overbite jeweils 2 mm

und 3 mm betrugen. Die Abbildung 4 zeigt

den Zwischenbefund nach zwei Monaten

mit den transparenten Schienen.

Abbildung 2: Das OPG der Anfangsdiagnostik mit vertikalen und horizontalen Knochenein-

brüchen dokumentiert den Parodontalbefund.

Abbildung 3:

Die Ausgangssituation im Clinical Check von

Invisalign,

a: frontal

b: links

c: rechts

d: im Oberkiefer

e: im Unterkiefer

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