zm
107, Nr. 6, 16.3.2017, (646)
E
s hat sich gezeigt, dass die
Kompatibilität zwischen sauren Self-Etch(SE)-
Bondingsystemen und dual- beziehungs-
weise dunkelhärtenden Kompositen unbe-
friedigend ist. Die Polymerisation selbst-
härtender Komposite wird durch ein Redox-
Initiatorsystem initiiert, das tertiäre Amine
enthält. Deren Kontakt mit sauren Mono-
meren, die auch nach Aushärtung der Adhä-
sivschicht vorhanden sind, setzt eine Säure-
Base-Reaktion in Gang, die dem Initiator-
system Amine entzieht. Die Reduktion der
verfügbaren Amine führt zu einer Hem-
mung der Polymerisation im Bereich der
Grenzflächen [Suh et al., 2003]. Ein weiterer
Erklärungsansatz ist die verlängerte Poly-
merisationszeit des dunkelhärtenden Kom-
posits, die dazu führt, dass Feuchtigkeit aus
Der Einfluss der Komposithärtung
und die Haftung an Werkstücken
Bernd Haller, Alexander Merz
Im zweiten Teil dieses Beitrags soll zunächst der Frage nachgegangen werden, ob Universaladhäsive mit allen Arten
von Kompositen kombinierbar sind, unabhängig von deren Härtungsmechanismus. Abschließend wird die Eignung von
Universaladhäsiven als Haftvermittler an unterschiedlichen Werkstoffen beleuchtet.
Abbildung 6: Universaladhäsive und dualhärtende Aufbaukomposite? Umgehung von Kompatibilitätsproblemen durch Anwendung der Flow-Lining-Technik
6a (links): ausgedehnter Defekt nach Entfernung einer defekten Amalgamfüllung und Kariesexkavation,
6b (rechts): Nach der Applikation des selbstkonditionierenden Adhäsivs wurde ein Lining aus lichthärtendem, weiß-opakem Flow-Komposit
aufgebracht, um einer möglichen Inkompatibilität zwischen dem dualhärtenden Aufbaukomposit und dem sauren Adhäsiv entgegenzuwirken.
Alle Fotos: Haller/Merz
6c: dualhärtendes Aufbaukomposit nach der Lichthärtung
6d: fertig ausgearbeitete Aufbaurestauration
76
Standortbestimmung Universaladhäsive Teil 2