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zm

107, Nr. 6, 16.3.2017, (649)

ungenügende Copolymerisation zwischen

selbsthärtenden Kompositen und einer Ad-

häsivschicht, die saure SE-Monomere ent-

hält, von den bisherigen All-in-one-Adhäsiven

hinreichend bekannt [Cheong et al., 2003.;

Tay et al., 2003]. Es gibt verschiedene An-

sätze, wie dieser Inkompatibilität zwischen

SE-Adhäsiven und autopolymerisierenden

Kompositen begegnet werden kann. Eine

Möglichkeit ist die Kombination mit soge-

nannten Dual-Cure-Aktivatoren. Diese ent-

halten Initatoren und Katalysatoren, die

die Aushärtung des autopolymerisierenden

Komposits sicherstellen sollen.

Eine Studie konnte jedoch zeigen, dass die

Dentinhaftung eines dualhärtenden Auf-

baukomposits durch die Verwendung eines

Aktivators nicht verbessert wurde [Rathke et

al., 2012]. Des Weiteren bewirkt die Bei-

mischung von Aktivatoren zum Adhäsiv eine

Verdünnung der haftvermittelnden Kompo-

nenten. Dies könnte die Wirksamkeit als

Haftvermittler zur Zahnhartsubstanz kom-

promittieren. Es besteht auch ein Zusam-

menhang zwischen dem pH des Ein-Schritt-

Adhäsivs und der Kompatibilität des dunkel-

härtenden Komposits [Schittly et al., 2010].

Je milder der pH, desto besser ist die Kom-

patibilität zwischen beiden Komponenten.

In diesem Zusammenhang ist jedoch zu be-

achten, dass ein sehr milder pH die Ätzwir-

kung herabsetzen kann. So ist zwar All-Bond-

Universal mit einem pH von 3,2 mit allen

dunkelhärtenden Kompositen kompatibel,

muss allerdings in zwei separaten Schichten

auf die Zahnhartsubstanz einmassiert werden.

Man sollte also vor der Verwendung dualhär-

tender Komposite in Verbindung mit Univer-

saladhäsiven einen genauen Blick in die Ge-

brauchsanweisungen werfen, da es zwischen

den Produkten große Unterschiede gibt (Ta-

belle 1).

Abbildung 9: Vorsicht ist bei der Adhäsivbefestigung von Wurzelkanalstiften geboten. Die meisten Universaladhäsive sind für diese Indikation

entweder nicht freigegeben oder benötigen in Verbindung mit dualhärtenden Befestigungskompositen eine separate Lichthärtung (!).

9a (links): Applikation des Adhäsivs im Wurzelkanal mittels Endo-Microbrush, 9b (rechts): mit dualhärtendem Befestigungskomposit eingesetzter

FRC-Stift

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