zm
107, Nr. 6, 16.3.2017, (651)
hinaus aufgrund ihrer Wasserdurchlässigkeit
als anfällig für hydrolytische Zersetzung
[Chersoni et al., 2005].
Ob die Polymerisation selbst- und dual-
härtender Komposite im Wurzelkanal durch
die sauren Monomere der Universaladhäsive
gehemmt wird, dürfte wie bei der Haftung
am koronalen Dentin stark von der Azidität
(pH) abhängen und damit stark produkt-
abhängig sein. Mögliche negative Effekte
müssten sowohl im SE- als auch im ER-
Modus auftreten. Entscheidend sind auch
hier die Aussagen in der jeweiligen Ge-
brauchsanweisung, die jedoch speziell in
Bezug auf die Stiftbefestigung äußerst hete-
rogen ausfallen. Einige Hersteller nennen
als Kontraindikation ausdrücklich solche
Anwendungen, in denen eine ausreichende
Lichtpolymerisation nicht gewährleistet ist,
wie zum Beispiel im Wurzelkanal (AdheSE
Universal). Bei anderen Universaladhäsiven
gehört die Befestigung von FRC-Stiften zum
Indikationsspektrum. Für All-Bond Universal
und Clearfil Universal Bond ist die Licht-
härtung des Adhäsivs obligater Bestandteil
des Bondingprotokolls, wobei ungeklärt
bleibt, wie im Wurzelkanal eine ausreichen-
de Lichtintensität erreicht werden kann.
Scotchbond Universal kann ohne oder op-
tional mit Lichthärtung angewendet wer-
den. Futurabond U soll bei der Befestigung
von Wurzelkanalstiften explizit nicht licht-
gehärtet werden. Manche Hersteller listen die
Stiftbefestigung weder unter Indikationen
noch unter Kontraindikationen auf, lehnen
aber die Kombination mit selbsthärtendem
Komposit ab (zum Beispiel G-Premio BOND)
oder betonen, dass es sich um ein licht-
härtendes Adhäsiv handelt (zum Beispiel
iBond Universal). Hier geht man – vermut-
lich zu Recht – davon aus, dass sich eine aus-
reichende Lichtintensität zur Aushärtung
dualhärtender Komposite im Wurzelkanal
nicht erreichen lässt.
Insgesamt kann auf der Basis der bisherigen
Datenlage keine Empfehlung für den Einsatz
von Universaladhäsiven zur Befestigung von
Wurzelkanalstiften ausgesprochen werden.
Haftung an
Werkstückoberflächen
Einige Universaladhäsive sollen auch als
Primer für alloplastische Werkstoffe geeig-
net sein. Dadurch entstehen Einsatzgebiete
im Bereich der zunehmend akzeptierten
Reparatur beziehungsweise Korrektur de-
fekter Restaurationen [Hickel et al., 2013;
Loomans et al., 2011; Opdam et al., 2012a,
2012b] sowie bei der adhäsiven Befestigung
indirekter Restaurationen.
Eine Grundvoraussetzung für eine gute Haf-
tung ist die Erzeugung einer mikroretentiven
Oberfläche, die eine hohe Benetzbarkeit für
den konsekutiv aufgetragenen Haftvermittler
bietet. Je nach Material stehen hier für das
Nadine Müllers
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