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m 107, Nr. 9, 1.5.2017, (1069)

Abgeschlossen ist das Wachstum erfah-

rungsgemäß meist nach dem Zahnwechsel,

dem Ersetzen der Milchzähne durch die

Dauerbezahnung, dem variablen Durch-

bruch des Weisheitszahns und dem

Verschluss der Wachstumsfugen an den Ge-

lenkflächen um das 20. bis 22. Lebensjahr.

Aussagen zur Ernährung lassen sich an-

hand von Skelettresten nur eingeschränkt

treffen: Der meist nachweisbare Zahnab-

schliff ist zu unspezifisch, um Rückschlüsse

zuzulassen. Auch sogenannte Stressmarker

am Skelett, die Phasen von Wachstums-

stopps beziehungsweise Wachstumsschü-

ben anzeigen, weisen lediglich Krisensitua-

tionen nach. Da auch Schmelzhypoplasien

durch unspezifische Erkrankungen hervor-

gerufen werden können, geben auch sie nur

bedingt Auskunft über die tatsächliche

Ernährung beziehungsweise den Nährstoff-

mangel.

Seit wenigen Jahren kann man mit bio-

chemischen und seit kurzem auch mit gene-

tischen Verfahren im Zahnstein eingebette-

te Nahrungsreste analysieren und genau

bestimmen. Damit sind Wissenschaftler in

der Lage, auch Nahrungsanteile zu bestim-

men, die bislang kaum zu erkennen waren –

wie etwa die pflanzlichen Komponenten.

Die Beurteilung des Gesundheitszustan-

des ist ebenfalls ein wesentlicher Aspekt bei

der Einordnung von prähistorischen und

historischen Gesellschaften. Bei Skelettres-

ten können zunächst nur solche Erkrankun-

gen erfasst werden, die sich am Skelett

selbst zeigen. Meist sind dies Krankheiten,

die einen längeren Verlauf haben oder die

sich in Ermangelung von heutiger medizini-

scher Versorgung und Medikamentierung in

heute, durch das vorherige Eingreifen der

Medizin, kaum noch vorkommenden Aus-

prägungen zeigen. Mittlerweile sind aber

auch Erkrankungen, die nicht am Skelett ab-

lesbar sind, weil sie vor allem innere Organe

betreffen und so schnell tödlich verlaufen,

dass sie keinerlei Spuren am Skelett hinter-

lassen, in einigen Fällen mithilfe einer

DNA-Analyse nachweisbar. Als der Pesterre-

ger vor einigen Jahren in menschlichen Ske-

lettresten gefunden wurde, war das ein

enormer Durchbruch. Weitere Krankheiten,

wie zum Beispiel Lepra oder – wie erst seit

Kurzem – Malaria, können ebenfalls gene-

tisch anhand ihrer im Skelettmaterial noch

erhaltenen aDNA identifiziert werden.

ck

Rillen-Zahnschmelz

Fotos: Kloster Lorsch

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