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m 107, Nr. 9, 1.5.2017, (1067)Das vor über 1.250 Jahren erbaute Kloster
Lorsch in Hessen ist heute Weltkulturerbe-
stätte der Unesco. Erste Raubgrabungen
brachten bereits um 1800 menschliche
Überreste und mehrere Steinsarkophage
auf dem ehemaligen Klostergelände zum
Vorschein. 2016 haben Forscher dort
rund 110 menschliche Skelette naturwis-
senschaftlich-anthropologisch unter-
sucht, deren Reste im Verlauf der letzten
120 Jahre bei archäologischen Ausgra-
bungen auf dem Klosterareal geborgen
wurden. Sie erhoffen sich genauere
Erkenntnisse über die körperlichen Leiden
und die Lebensumstände der mittelalterli-
chen Menschen im Kloster: Wie alt wur-
den die Bewohner der Abtei? An welchen
Krankheiten litten sie? Welche Spuren von
Verletzungen und Arbeitsbelastungen fin-
den sich? Aus welchen Regionen kamen
die Menschen nach Lorsch? Was aßen sie?
Wie sahen die Menschen aus?
Was die Funde uns sagen
A
USGRABUNGEN IN
L
ORSCH
gen zum Ernährungszustand derzeit nur
eingeschränkt treffen. An den Skelettresten
lassen sich jedoch keine eindeutigen
Hinweise auf eine Mangel- oder Fehlernäh-
rung erkennen. Insgesamt geht man von
einer durchschnittlichen bis guten Versor-
gung der im Kloster Lorsch bestatteten
Menschen aus.
Bei der Altersbestimmung wird zwischen
Erwachsenen und Kindern und Jugendli-
chen differenziert, indem der Verwach-
sungszustand der Gelenkbereiche und der
Zahndurchbruch bestimmt wird.
Bei Erwachsenen kann man das biologische
Alter nur zuverlässig innerhalb von Zehn-
Jahres-Schritten ausweisen. Beurteilt wer-
den dabei unter anderem der Verschluss der
großen Schädelnähte, die Veränderung der
Gelenkflächen am Becken, Schlüsselbein
und Rippen sowie der Abschliff der Zähne.
Bei Kindern unterliegt das Wachstum einer
gewissen Variabilität – zum Beispiel bricht
der bleibende Molar bekanntlich in der
Regel im Alter von sechs Jahren durch,
manchmal sind die Kinder aber auch schon
sieben. Dennoch würde man das Alter mit
sechs Jahren mit der entsprechenden Ab-
weichungsmöglichkeit (± zwölf Monaten)
angeben, das heißt, es wird nur das biologi-
sche Alter bestimmt, das vom tatsächlich
erreichten Lebensalter abweichen kann.
Kariesbildung (links, Mitte), Zyste und Zahnsteinbildung (rechts)
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