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106, Nr. 24 A, 16.12.2016, (1525)
B
sich, für Patienten und für Praxismit-
arbeiterinnen und -mitarbeiter in einer
selbstständigen oder kooperativen
Niederlassung zu übernehmen. Dabei
gilt es, Beratung zu den finanziellen
und betriebswirtschaftlichen Heraus-
forderungen anzubieten und zugleich
als echtes Serviceangebot Bürokratie-
lasten substanziell zu reduzieren. Dies
gilt über die Abrechnung hinaus für
alle Bereiche der Berufsausübung.
Gute Beratung und Unterstützung bei
der Auseinandersetzung mit gesetz-
lichen Anforderungen, etwa bei der
Erbringung vertragszahnärztlicher
Leistungen oder im Bereich der Quali-
tätsförderung und damit verbundener
Anforderungen an die Praxishygiene,
sind weitere zentrale Aufgabenstel-
lungen für KZVen und Kammern.
Daneben muss aber auch sichergestellt
sein, dass in den Gremien der Berufs-
organisationen der zahnärztliche Nach-
wuchs Sitz und Stimme erhält. Die
Gründung oder die Kooperation mit
Verbänden, die Organisation von
Diskussionsplattformen und die För-
derung engagierter Kolleginnen und
Kollegen ist dafür der richtige Weg. Die
Zusammenarbeit mit dem BdZM und dem
BdZA wird seit Jahren gemeinsam von KZBV,
BZÄK und dem Freiem Verband gesucht, ver-
stetigt und ausgebaut. Der Austausch zwischen
Zahnärztekammern und Fachschaften muss
bereits während des Studiums beginnen. Da-
rüber hinaus ist auch die Akademie für freibe-
rufliche Selbstverwaltung dank der Unterstüt-
zung von 15 KZVen und Zahnärztekammern
ein hervorragendes Beispiel für die konkrete
Förderung junger Kolleginnen und Kollegen.
Der Berufsstand wird nicht zuletzt auch daran
gemessen, wie weit er selbst organisiert, dass
die flächendeckende und wohnortnahe Ver-
sorgung für alle Patienten – gerade vor dem
Hintergrund der demografischen Entwicklung
– sichergestellt ist. Zahnmedizin ist Bestand-
teil der primärärztlichen Versorgung und muss
ebenso wie das hausärztliche Angebot jedem
Patienten und Versicherten zur Verfügung
stehen. Zentralisation in Versorgungseinrich-
tungen oder zugehende Betreuungsformen
sind aktuelle Entwicklungen, die der Berufsstand
konstruktiv-kritisch begleitet. Eine genaue
Beobachtung von Niederlassungstrends, sei es
bei Konzentrationsprozessen im städtischen
Raum (Stichwort Zahnarzt-MVZs) oder die
mögliche Ausdünnung der Versorgung im
ländlichen Raum, ist die Voraussetzung für
berufspolitische Entscheidungen, die Fehl-
entwicklungen möglichst schnell und ziel-
gerichtet entgegenwirken.
Die vorliegenden Forschungsergebnisse des
IDZ bieten also zahlreiche Handlungsansätze,
sowohl für die Versorgung als auch für die
gemeinsame Selbstverwaltung. Die Träger-
organisationen des IDZ – BZÄK und KZBV –
haben die Aufgabe und sehen sich in der
Pflicht, diese Aufgaben auch anzunehmen.
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich,
Vizepräsident der BZÄK
Dr. Günther E. Buchholz,
Stellv. Vorsitzender des Vorstands der KZBV
Foto: BZÄK-Axentis
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