Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 4

ZAHNÄRZTLICHE MITTEILUNGEN | WWW.ZM-ONLINE.DE Nasopalatinuszyste Die CME-Fortbildung: Ein Zufallsbefund in der Routinediagnostik erweist sich als knöcherner Defekt am Gaumen. SEITE 18 Notfallkoffer Vorsorge für den Fall der Fälle: Wie geht es dann mit der Praxis weiter? Welche Vollmachten sollte ich erteilen? SEITE 28 Neujahrsempfang Die Zahnärzteschaft nimmt Bundesgesundheitsminister Lauterbach bei den investorengeführten MVZ in die Pflicht. SEITE 12 AUTOTRANSPLANTATION 8er wird 6er AUSGABE 04 | 2023 zm 16.02.2023, Nr. 04

EDITORIAL | 3 Gute Werbung, schlechte Werbung deutschlandweit monatlich mindestens 6 Euro zusätzlich für eine werbefreie zm entrichten. Wären Sie dazu bereit? Wenn also Werbung notwendig ist, ist ein anderer Punkt entscheidend: Werbung und redaktionelle Inhalte sind bei der zm immer vollständig getrennt. Es findet also keinerlei Beeinflussung der Redaktion durch Werbekunden statt. Eine Vermischung von werblichen und redaktionellen Inhalten – wie sie anderswo öfter vorkommt – gibt es bei uns nicht. Darauf legen wir großen Wert und das wird auch in Zukunft so bleiben. Und Werbung wird auch immer als solche gekennzeichnet. Wenn Sie sich also – aus welchen Gründen auch immer – wieder mal über die Werbung ärgern, denken Sie bitte daran, dass damit die hochwertigen redaktionellen Inhalte, die Sie alle 14 Tage ins Haus bekommen, überhaupt erst möglich werden. Und ehrlich gesagt, möchten Sie wirklich ein komplett werbefreies Heft? Für eine Zeitschrift gehört für mich jedenfalls Werbung dazu und bietet jenseits des werblichen Kontextes auch hilfreiche Informationen. Viel Spaß bei der Lektüre Sascha Rudat Werbung ist ein Dauerthema. Omnipräsent, wird sie mal nicht wahrgenommen, ein andermal als störend empfunden und im Idealfall als nützliche Information gesehen. Auch in der zm wird Werbung gerne mal zum Stein des Anstoßes genommen – sei es grundsätzlich („Wozu braucht man das überhaupt?“) oder weil eine bestimmte Werbung als unpassend angesehen wird. Deshalb an dieser Stelle ein paar klärende Worte, die auch helfen sollen, Vorgänge und Entscheidungen besser nachvollziehbar zu machen. In jüngster Zeit gab es immer wieder mal Nachfragen, weshalb wir Werbung von Unternehmen veröffentlichen, deren Geschäftsmodelle teilweise kritisch gesehen werden und die auch seitens der Standespolitik immer wieder Gegenstand von politischen Diskussionen sind. Dazu muss man wissen, dass die zm als Marktführer eine besondere Rolle hat. Bei uns können Werbekunden potenziell alle Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland erreichen. Diese besondere Rolle sieht auch das Bundeskartellamt so und hat vor nicht allzu langer Zeit explizit darauf hingewiesen, dass wir eine „marktbeherrschende Stellung“ haben. Das bedeutet, dass unsere Herausgeber und unser Verlag Werbung, mit deren Inhalt sie nicht konform gehen, nicht einfach ablehnen können. Andernfalls würde man ein kartellrechtliches Verfahren riskieren, dessen Ausgang (Strafzahlung) relativ vorhersehbar ist. Werbung ablehnen können wir nur, wenn sie beispielsweise rassistisch, sexistisch oder in sonst irgendeiner Form verunglimpfend ist. Ein weiterer Grund für eine Ablehnung wäre ein Verstoß gegen das Berufsrecht. Wenn diese Ablehnungsgründe nicht gegeben sind, müssen wir Werbung annehmen. Oder anders ausgedrückt: Rosinenpickerei nach demMotto „Gute Werbung, schlechte Werbung“ geht nicht! Ziemlich schnell wird dann die Forderu auf Werbung zu verzichten. Problem so gelöst! Die Sache hat nur einen ganz gr finanziert sich zu einem sehr großen Te – auch wenn einige fälschlicherweise g de ausschließlich aus ihren Kammer- u passieren. Technische Infrastruktur, La Vertrieb, all dies wird aber durch die W diesen Posten schlägt die Inflation derz Druckpapier zum Beispiel hat in den ve Jahren enorme Preissprünge erlebt. Un Dienstleister möchte natürlich auch no Die Kosten für die Redaktion werden w Herausgeber KZBV und BZÄK gedeckt. Werbung – aufgeteilt nach Industriean Produktanzeigen) und Rubrikenanzeig Praxisübernahmen etc.) – sind also ein des zm-Geschäftsmodells oder auf den Ohne Werbung gibt es keine zm! Um d müsste andernfalls jede Zahnärztin un Chefredakteur ng laut, doch ganz mit vermeintlich oßen Haken: Die zm il aus der Werbung lauben, dies würnd KZV-Beiträgen yout, Druck und erbung gedeckt. Bei eit gnadenlos zu. rgangenen zwei d unser Verlag als ch etwas verdienen. iederum durch die zeigen (in der Regel en (Stellenanzeigen, zentraler Bestandteil Punkt gebracht: ie Kosten zu decken, d jeder Zahnarzt Foto: Lopata/axentis

4 | INHALT 52 Neubeschreibung der CMD-Therapie Die neue wissenschaftliche Mitteilung zur zahnärztlichen Funktionstherapie betont die Bedeutung von Aufklärung und Beratung. 56 Ein Fahrrad in der Praxis Der Zahnarzt Carsten Rademacher hat eine Leidenschaft: Er sammelt Rennräder. MEINUNG 3 Editorial 6 Leitartikel 8 Leserforum GESELLSCHAFT 34 Studie der Universität Zürich Verlassen Männer Berufe, die sich feminisieren? 50 Die kieferorthopädische Sammlung der LMU in München Ein Blick in die KFO vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute 76 Auslandsfamulatur auf den Philippinen Hier waren noch keine Aliens ZAHNMEDIZIN 10 100 Jahre Internationale Dental-Schau Technologie braucht eine Plattform 18 Der besondere Fall mit CME Die Nasopalatinuszyste – eine entzündliche Entität? 26 40. Internationale Dental-Schau (IDS) in Köln Update Periimplantitis – Prävention und Therapie 32 Aus der Wissenschaft Inzidenz benigner HPV-assoziierter Läsionen in der Mundhöhle 36 Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke zu iMED DENT „Z2-Update: Herausforderung gemeistert“ 52 Wissenschaftliche Mitteilung der DGFDT Neubeschreibung der CMDTherapie 70 Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Das ossifizierende Fibrom – ein seltener, gutartiger Knochentumor im Kieferbereich TITELSTORY 42 Lückenschluss bei Einzelzahnlücken Die Autotransplantation von Weisheitszähnen PRAXIS 28 Notfallordner, Patientenakten und digitales Erbe Vorbereitet für den Ernstfall Inhalt zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (194) TITELST RY

INHALT | 5 39 Dr. Andreas Huth behandelt einhändig Nach einem Unfall ist seine linke Hand nicht mehr einsatzfähig. Jetzt muss er alle Handgriffe neu denken. 39 Nach Unfall mit schwerer Handverletzung Dr. Huth behandelt jetzt einhändig 56 Zahnarzt und Bianchi-Fan Carsten Rademacher Aufs Rad gekommen 62 Studie Ransomware-Angriffe auf Gesundheitswesen in den USA haben sich verdoppelt 68 Zahnarzt Robert Kötter gibt Tipps für Grüne Zahnmedizin „Ein offizielles Kammer-Siegel für nachhaltige Praxen könnte helfen“ POLITIK 12 Neujahrsempfang von BZÄK und KZBV Zahnärzte nehmen Lauterbach in die Pflicht 20 17. Hamburger Zahnärztetag Beim Thema Investoren-MVZ ist man „auf gutem Weg“ 24 Zahnärztetag Sachsen-Anhalt Neues zum altbewährtem Termin 38 Empfehlungen von BZÄK, PKVVerband und Beihilfe Die leitliniengerechte Parodontitistherapie für Privatversicherte 48 Gesundheitskompetenz in Deutschland Migranten sind „digitale Wanderer zwischen den Welten“ 63 Neues WHO-Leitwerk zur Verordnungspraxis Wann Zahnärzte Antibiotika verschreiben sollten 64 Nachruf auf Karl Horst Schirbort Der sperrige Seher 74 Studie der Universität Freiburg Welchen Nutzen haben Schnelltests? MARKT 81 Neuheiten RUBRIKEN 59 Formular 60 Termine 78 Bekanntmachungen 80 Impressum 98 Zu guter Letzt zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (195) TITELSTORY 42 Autotransplantation von Weisheitszähnen 8er wird 6er – der besondere Lückenschluss bei Einzelzahnlücken. Zwei Patientenfälle. Titelfoto: Benjamin Engelke

Wie wichtig die Mundgesundheit für die Gesundheit des gesamten Körpers ist, wissen wir als Zahnärztinnen und Zahnärzte hinlänglich. In der Bevölkerung sind die Wechselwirkungen und Zusammenhänge allerdings oft wenig bekannt, auch in der Politik nicht. Umso wichtiger ist es, dass wir öffentlichkeitswirksame Kooperationen eingehen. Aus diesem Grund hat die Bundeszahnärztekammer kürzlich eine Kooperation mit dem Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen (BNK) gestartet. Denn Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz – Herz-KreislaufErkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Sie werden durch viele Faktoren begünstigt, ein Risikofaktor wird dabei oft aber vernachlässigt, und das sind orale Erkrankungen. Denn wissenschaftlichen Studien zufolge erhöht eine Parodontitis das Risiko für Schlaganfälle oder Herzinfarkte. So hat die schwedische ParokrankKohortenstudie gezeigt, dass Personen mit einer Parodontitis zu Studienbeginn ein um 49 Prozent höheres Risiko hatten, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den nächsten sechs Jahren zu erleiden, als Menschen mit guter Zahngesundheit. Je schwerer die Zahnbetterkrankung, desto höher war das Risiko. Auch das Risiko für Bluthochdruck (Hypertonie) – ebenfalls eine Volkskrankheit – erhöht sich bei einer Parodontalerkrankung. Eine sogenannte Metaanalyse, durchgeführt vom Eastman Dental Institute des University College London, bei der 81 Studien aus 26 Ländern berücksichtigt wurden, ergab, dass der durchschnittliche systolische Blutdruck von Menschen mit Parodontitis um 4,5 mmHg höher ist als bei Personen mit gesundem Zahnfleisch. Der diastolische Blutdruck war durchschnittlich um 2 mmHg höher. Zur Einordnung: Schon ein Blutdruckanstieg von 5 mmHg erhöht das Sterberisiko durch Herzinfarkt oder Schlaganfall um 25 Prozent. Das Bluthochdruckrisiko ist bei einer schweren Parodontitis um 49 Prozent erhöht. Parodontitis-Patienten sollten deshalb von uns Zahnärztinnen und Zahnärzten über dieses Risiko aufgeklärt werden. Hinzu kommt, dass beide Krankheiten – Parodontitis und kardiovaskuläre Erkrankungen – ähnliche Risikofaktoren haben, zum Beispiel Rauchen und eine falsche Ernährung. Parodontitis und Herz-KreislaufErkrankungen werden zu oft isoliert betrachtet. Es ist wichtig, dass wir mit Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen eng zusammenarbeiten, wenn diese Krankheiten bemerkt werden. Gemeinsam können bessere Therapieerfolge erzielt werden. Sehr hilfreich sind beispielsweise auch Chronikerprogramme. Im ärztlichen Bereich kann die Frage nach der Zahngesundheit im Patientengespräch einen wertvollen Impuls zur Abklärung einer möglichen Parodontitis geben. Umgekehrt sollten Sie Ihre Patientinnen und Patienten bei einer Parodontitis-Diagnose darauf hinweisen, diese auch dem Hausarzt oder der Kardiologin mitzuteilen. Eine interdisziplinäre Überweisung ist derzeit nicht möglich. Lediglich Verweise und Empfehlungen können ausgesprochen werden. Deshalb ist es so wichtig, dass die Parodontitis endlich in den Diabetiker-Pass aufgenommen wird. Hier könnte die Politik durchaus agieren. In einer immer älter werdenden Gesellschaft sitzen immer mehr hochbetagte Patienten im Zahnarztstuhl und haben Herz-KreislaufErkrankungen oder Diabetes. Immerhin: Auf dem gemeinsamen Neujahrsempfang 2023 von BZÄK und KZBV hat die Stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, in ihrer Rede darauf hingewiesen, dass „Zahnmedizin auf den ganzen Körper und die Gesamtgesundheit wirkt, das wird in Öffentlichkeit und Politik viel zu wenig beachtet“. Dr. Romy Ermler Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer Unter https://paro-check.de/download finden Sie Informationsmaterial für Ihre Patientinnen und Patienten. Mit Herz und Verstand zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (196) 6 | MEINUNG Foto: GEORG JOHANNES LOPATA-AXENTIS.DE

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zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (198) Chefredakteur Sascha Rudat schrieb „Politik und gesundheitliche Versorgung entfernen sich immer mehr voneinander“. Doch das sollte sich – zumindest in guten Ansätzen – vielleicht demnächst ändern lassen: In der Allgemeinmedizin hat man es jetzt erkannt, dass Fallpauschalen im Krankenhaus ein Systemfehler mit bösen Folgen sind. Man wird vielen Patienten nämlich nicht gerecht. Diese Pauschalen sollen daher zu großen Teilen abgeschafft werden, heißt es aus Berlin. Es gibt bei Pauschalen nämlich im System der GKV nicht nur Unterversorgung, sondern auch ganz unerwünschte „Mitnahmeeffekte“ dann, wenn der Fall sehr einfach und damit die Rendite hoch ist, die Pauschale also locker ausreicht. Das gibt es nicht nur im Krankenhaus, sondern auch in der Zahnmedizin. Andererseits werden Behandlungen verweigert – oder für unmöglich erklärt –, nur weil die Pauschale zu keiner Kostendeckung führen kann. Patienten werden dann abgewiesen, eine fachlich indizierte Therapie unterbleibt. Was hier an ethisch fragwürdiger Selektion seit vielen Jahren abläuft, ist hochproblematisch. Denn hier entscheidet dann allein die Rendite, nicht die Fachlichkeit, über die Therapie – oder deren Unterlassung. Beispiele aus der Zahnheilkunde: Es spielt keine Rolle, ob ein einziger, recht sauberer Zahn gereinigt wird oder zweiunddreißig extrem verunreinigte, verwahrloste Zähne. Die Pauschale der GKV ist die gleiche. Sie wird immer angesetzt, aber besonders gerne bei geringem Zahnbestand. Die extrem zeitaufwendigen Fälle aber – alle Zähne vorhanden und mit viel hartem Belag – werden eher ignoriert oder privatisiert. Jedenfalls sicher nicht für diese kleine Pauschale perfekt versorgt, weil das an der BWL scheitert ... Das ist Alltag. In der Füllungstherapie und Endodontie reicht eine einzelne Frage: Ist jeder tiefe, große Defekt, jeder Wurzelkanal denn gleich? Und darum gleich schwierig zu behandeln? Sicher nicht, die Unterschiede sind sehr groß (Lage des Zahnes, Zugang, Defektausdehnung subgingival, Kanalanatomie, Würgereflex, Mundöffnung etc.). Darum ist gerade hier die schon jahrzehntelange Pauschalierung durch die GKV („Sachleistung“) nur noch ein peinlicher Anachronismus, ein ständiges leistungsfeindliches Ärgernis, zum großen Leidwesen von Patienten und Behandlern. Von den längst überholten Verfahren und Pauschalen in der aufwendigen Versorgung großer Defekte („F2-ZE“) und in der Endodontie einmal ganz abgesehen. Die Folge ist schlechte Zahnerhaltung. Reformen zur besseren Versorgung sind – wie im Krankenhaus bereits beschlossen – also dringend notwendig. Herr Lauterbach, es gibt viel zu tun. Der Reformbedarf besteht nicht nur in unseren Krankenhäusern. Dr. Paul Schmitt Frankfurt am Main PAUSCHALEN Reformen sind dringend notwendig Zum Editorial „Zeit der Veränderung“, zm 23-24/2022, S. 3. Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an leserbriefe@zm-online.de oder an die Redaktion: Zahnärztliche Mitteilungen, Chausseestr. 13, 10115 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. Leserforum Foto: Federico Rostagno – stock.adobe.com

1 Für sofortige Schmerzlinderung bis zu 2x täglich mit der Fingerspitze auf den empfindlichen Zahn auftragen und für 1 Minute sanft einmassieren. 2 Nathoo S et al. J Clin Dent 2009; 20 (Spec Iss): 123–130. 3 Docimo R et al. J Clin Dent 2009; 20 (Spec Iss): 17–22. 4 Im Vergleich zur vorherigen Formel, in vitro Säurebeständigkeit nach 5 Anwendungen, Data on File, Colgate-Palmolive Technology Center (2021). 5 In vitro Studie, konfokale Bilder nach 5 Anwendungen im Vergleich zu einemMitbewerber, Data on file, November 2021. Scannen Sie hier, um mehr zu erfahren oder besuchen Sie cpgabaprofessional.de für weitere Informationen: •60.5%sofortige1 Schmerzlinderung ab der ersten Anwendung2 •80.5%klinisch bestätige Linderung der Schmerzempfindlichkeit nach 8 Wochen3 • Verbesserte Resistenz der Versiegelung auch bei Säureangriffen • ÜberlegenderVersc der Dentintubuli5 elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL Zahnpasta Einzigartige PRO-ARGINTechnologie jetzt mit Zinkphosphat Sofortige1 und lang anhaltende Schmerzlinderung2,3 NEU: verbesserte Säureresistenz4 NEU: Zinkphosphat PRO-ARGIN Technologie 4 hluss VERBESSERTE FORMEL

zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (200) 10 | ZAHNMEDIZIN 100 JAHRE INTERNATIONALE DENTAL-SCHAU Technologie braucht eine Plattform In 14 Tagen öffnet die weltgrößte Dentalschau zum 40. Mal ihre Tore. Das Motto: „100 Years IDS – Shaping the dental future“. Ob Sie Live-Events vom Sofa verfolgen oder sich am Stand verabreden wollen, mit IDSconnect erleben Sie die Messe mit allen Sinnen. Nach der „Pandemie-Messe" 2021 geht diese IDS wieder in die Vollen: Mehr als 1.700 Unternehmen aus 60 Ländern haben sich angemeldet, täglich kommen weitere dazu. Die Messe findet auch dieses Jahr hybrid statt, aber im Fokus steht – endlich – wieder der persönliche Austausch mit Ausstellern und Kollegen. Die IDS als physische Begegnungsstätte hat ein Comeback, wie Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse, bestätigt: „Technologie braucht eine Plattform – und wo geht das besser als auf einer Messe?" Ziel sei jetzt, die IDS digital aufzuladen, damit die Besucher die Veranstaltung mit allen Sinnen erleben können. „Lead and greet" Nach dem Leitsatz „Lead and greet" navigiert Sie die neue App IDSconnect durch die Messetage. Sie verwaltet nicht nur das Ticket und den Fahrschein für Bus und Bahn, sie koordiniert via Terminplaner auch Treffen mit Kollegen oder Ausstellern und erinnert an Events. Das heißt, Sie können sich jederzeit live zu Veranstaltungen schalten und Inhalte genau dann abrufen, wenn Sie Zeit haben. Was die App alles kann: „ Ausstellersuche nach A-Z, Ländern, Hallen, Produktgruppen „ Networking mit Simple-Text-Chat „ Detailansicht mit allen Informationen und Produkten des Ausstellers „ Informationen und Livestream des Eventprogramms — mit Suche und Angabe des Veranstaltungsorts „ Übernahme von Ausstellern und Terminen in den Kalender beziehungsweise das Adressbuch des Geräts „ Notiz-Sharing von Aussteller- und Eventprogramm-Informationen „ interaktiver Hallenplan für alle Hallen mit allen Treppen, Ein- und Ausgängen „ Zusammenstellung persönlicher Favoritenliste innerhalb der Ausstellersuche und des Eventprogramms „ Export der persönlichen Favoriten (Mail, Nachricht, OneDrive, Dropbox, usw.) „ Alles zur An- und Abreise sowie zu Unterkünften in Köln „ Integriertes Leadtracking in der Messe-App — Datenexport der Kontaktdaten ck Die IDS wird veranstaltet von der Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie (GFDI), dem Verband der Deutschen Dental-Industrie(VDDI) und durchgeführt von der Koelnmesse. Die neue App „IDSconnect” verspricht ein sinnlicheres Messeerlebnis. Foto: © Koelnmesse GmbH, Oliver Wachenfeld

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12 | POLITIK zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (202) NEUJAHRSEMPFANG VON BZÄK UND KZBV Zahnärzte nehmen Lauterbach in die Pflicht Erstmals seit 2019 konnten Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung wieder zum traditionellen Neujahrsempfang nach Berlin einladen. Zahlreiche Gäste aus der Politik und dem Gesundheitswesen nutzten die Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Prof. Dr. Christoph Benz, sprach sich in seiner Begrüßungsrede für die Rückbesinnung auf die Bedeutung der kleinen Praxen für die ambulante Versorgung aus: „Wir haben sehr lange den Wert der kleinen Praxis im besten Fall nicht wahrnehmen wollen oder im schlechteren Fall auch kleingeredet. Wir müssen erkennen, dass 80 bis 90 Prozent der Leistungen, die ein Patient erwartet oder wünscht, bei den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen erfüllt werden.“ Insbesondere die erforderliche Versorgung im ländlichen Raum werde – bei allen bestehenden Problemen – vor allem durch die Niedergelassenen abgedeckt, sagte Benz den Gästen in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft. Gleichzeitig stellten die kleinen Einheiten ein „selbstlimitierendes System“ gegen unangemessene Leistungsausweitungen dar. Benz ging auch erneut auf das GKVFinanzstabilisierungsgesetz (GKVFinStG) und seinen fatalen Einfluss auf die Parodontitis-Versorgungsstrecke ein. Als Erfolg nannte er die zusammen mit dem PKV-Verband und der Beihilfe gefundenen Regelungen zur Übertragung der Paro-Behandlung in die Private Krankenversicherung. Benz bricht eine Lanze für die kleinen Praxen Der BZÄK-Präsident kritisierte außerdem die nach wie vor nicht zufriedenstellende Telematik-Infrastruktur in den Praxen. Es sei wichtig, die Expertinnen und Experten aus der Praxis stärker in die Umsetzung einzubinden. Lobend hob Benz das seit dem1. Januar verpflichtende Elektronische BeantraBZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz begrüßte die Gäste in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin. Foto: G. Lopata / Axentis.de

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14 | POLITIK zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (204) gungs- und Genehmigungsverfahren (EBZ), das die KZBV auf den Weg gebrachte hatte, hervor. „Ich höre sehr viel Lob aus der Praxis dazu“, erklärte er. Sepp Müller (CDU), stellvertretender Vorsitzender der Unions-Bundestagsfraktion, dankte den deutschen Zahnärztinnen und Zahnärzten und ihren Teams für ihren Einsatz während der Corona-Pandemie und griff dann das Thema zahnärztliche Versorgung im ländlichen Raum auf. Er verwies auf die in den nächsten Jahren bevorstehenden Praxisaufgaben auf dem Land. Als Gegenmaßnahme nannte er einen notwendigen Masterplan Medizinstudium für die Human- und Zahnmedizin. Gleichzeitig warf Müller Versorgungsbezirke als Lösungsansatz in den Raum. Kappert-Gonther: Gesunde Zähne als Garant für Teilhabe Dr. Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Grüne), stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsgesundheitsausschusses, wies in ihrem Grußwort auf die Bedeutung der Mundgesundheit für die gesellschaftliche Teilhabe hin. Aus ihrer Sicht sei dies auch bei uns „zunehmend eine Frage der sozialen Möglichkeiten und des Einkommens“. Die Tätigkeit der Zahnärztinnen und Zahnärzte sei deshalb „weit mehr als die eigentliche Arbeit am Zahn, sie ist vielmehr eine Arbeit für Teilhabe, für Interaktion und Begegnungschancen“, sagte die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Kappert-Gonther ging im Anschluss auf das angekündigte MVZ-Gesetz ein, das den Einfluss von Kapitalinvestoren auf die Versorgung endlich eindämmen soll. Sowohl für die Ampel als auch für die Opposition spiele eine Rolle, dass das MVZ-Gesetz „das tut, was es tun soll, nämlich sicherzustellen, dass Transparenz dazu führt, dass die notwendige medizinische Versorgung bei den Menschen ankommt“. Eßer: Transparenz allein reicht bei iMVZ nicht aus Diesen Punkt griffdann der KZBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Eßer in seiner Rede auf. Allerdings beließ er es nicht bei der Forderung nach Transparenz über die Eigentumsstrukturen von iMVZ. „Soll unser Gesundheitssystem auch in Zukunft gemeinwohlorientiert und freiberuflich geprägt bleiben, brauchen wir jetzt dringend eine räumlichfachliche Gründungsbeschränkung für Krankenhäuser und ein Transparenzregister für MVZ“, erklärte Eßer und fügte hinzu: „Nur so kann das bislang ungehinderte Wachstum investorengeführter MVZ endlich effektiv begrenzt werden.“ Er hoffe, dass – der nicht anwesende – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seinen zu Weihnachten veröffentlichten Tweet ernst gemeint habe, als er „vom letzten schönen Weihnachtsfest für profitorientierte Ketten von Arztpraxen“ gesprochen habe. Insgesamt stellte Eßer einen Klimawandel zwischen freiberuflich tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzten und den Körperschaften im Verhältnis zu Lauterbach fest. Die Expertise der Zahnärzteschaft zu wichtigen Reformvorhaben außen vorzulassen – wie jüngst bei der Krankenhausreformkommission geschehen – und die Akteure der Selbstverwaltung als Lobbyisten zu bezeichnen, „markiert einen Tiefpunkt einer bislang vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit“, erklärte Eßer den Gästen des Neujahrsempfangs. Manmüsse die Frage stellen, ob das Subsidiaritätsprinzip aufgekündigt werden soll. Statt die Erfolge der Zahnärzteschaft für die Verbesserung der Mundgesundheit der deutschen Bevölkerung anzuerkennen, habe die Bundesregierung den Zahnärztinnen und Zahnärzten mit dem GKV-FinStG die strenge Beschneidung des Honorarwachstums und die Wiedereinführung der strikten Budgetierung auferlegt. Die Leidtragenden dieser Politik seien die Patientinnen und Patienten, betonte Eßer mit Blick auf die Parodontitis-Versorgungsstrecke. „Deshalb appelliere ich in aller Dringlichkeit an die Verantwortlichen und den Minister, diese versorgungspolitische Fehlentscheidung im angekündigten Folgegesetz zu korrigieren und schnellstmöglich auch die strikte Budgetierungwieder rückgängig zu machen“, warf Eßer den anwesenden Politikerinnen und Politikern der Ampel-Koalition entgegen. Zum intensiven Austausch über Themen wie iMVZ und GKV-FinStG blieb den Gästen nach den Eröffnungsreden dann noch genug Zeit. sr Stopp den iMVZ: KZBV-Chef Dr. Wolfgang Eßer nimmt Gesundheitsminister Lauterbach in die Pflicht. Foto: G. Lopata / Axentis.de

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16 | NACHRICHTEN zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (206) WAHL DER DELEGIERTENVERSAMMLUNG Doris Seiz ist Präsidentin der LZK Hessen Mit großer Mehrheit haben die Delegierten der Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH) das langjährige Vorstandsmitglied Dr. Doris Seiz zur neuen Präsidentin gewählt. Seiz Vorgänger im Amt, Dr. Michael Frank aus dem südhessischen Lampertheim, hatte sich nach 25 Jahren an der Spitze der Kammer dazu entschieden, nicht noch einmal für die Präsidentschaft zu kandidieren. Zum neuen Vizepräsidenten wählte die Versammlung Dr. Maik F. Behschad aus Kassel, der ebenfalls bereits dem Kammervorstand angehört hatte. Dr. Wolfgang Klenner aus Stadtallendorf, der seit 2013 Vizepräsident der LZKH war, wurde von den Delegierten zum neuen Vorsitzenden der Delegiertenversammlung und Versammlungsleiter gewählt. Neu in den Vorstand der LZKH gewählt wurden ZA Muzafar Bajwa MSc aus Frankfurt, Dr. Markus Brandt aus Gießen, ZA Carsten Czerny aus Kassel, Dr. Dimitrios Georgalis aus Frankfurt, Dr. Susanne Jäger aus Brensbach und Dr. Dirk Leisenberg aus Steinau. Im Amt bestätigt wurde Dr. Isabel Deckwer aus Kaufungen. nb NEWS KZV BERLIN Karsten Geist übernimmt die Führung in Berlin Die Vertreterversammlung der KZV Berlin hat Karsten Geist zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Dipl.- Stom. Geist ist seit 1993 niedergelassen in eigener Praxis und seit 2001 in der Standespolitik tätig. In der vergangenen Legislatur war er stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der KZV Berlin. Dr. Andreas Hessberger und Dr. Jana Lo Scalzo komplettieren den dreiköpfigen Vorstand. Vor der Wahl des Vorstandes traf die Vertreterversammlung weitere wichtige Personalentscheidungen. Thekla Wandelt ist zur neuen Vorsitzenden der Vertreterversammlung, als ihr Stellvertreter ist Dr. Igor Bender gewählt worden. Der Tagesordnungspunkt zur Wahl des Vertreters, der neben dem Vorstand die KZV Berlin in der Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung repräsentieren wird, wurde vertagt. mg ZAHNÄRZTEKAMMER HAMBURG Konstantin von Laffert bleibt Präsident Der Niendorfer Zahnarzt Konstantin von Laffert ist ohne Gegenstimme von der Delegiertenversammlung der Zahnärztekammer Hamburg als Präsident im Amt bestätigt worden. Er gehört seit 24 Jahren dem Vorstand der Zahnärztekammer Hamburg an und ist seit dem Jahr 2015 deren Präsident. Zudem wurde Dr. Kathleen Menzel einstimmig zur Vizepräsidentin gewählt. Menzel ist niedergelassene Zahnärztin in Poppenbüttel und die erste Frau, die in der 72-jährigen Geschichte der Zahnärztekammer Hamburg in das Amt der Vizepräsidentin gewählt wurde. Darüber hinaus wurden als weitere Vorstandsmitglieder Dr. Thomas Clement, Dr. Maryla Brehmer und Dr. Jan Bregazzi ebenfalls einstimmig in ihre Ämter gewählt. nb Dr. Doris Seiz aus Kelsterbach bei Frankfurt Foto: Jörg Puchmüller

• Bietet Rundumschutz bei Dentinhypersensibilität • Tiefe und gezielte Reparatur* innerhalb der Dentintubuli von schmerzempfindlichen Zähnen2, 3 • Reduziert nachweislich die Schmerzempfindlichkeit*, 4 Sensodyne Repair* & Protect – die Zahnpasta mit Zinnfluorid * Eine Schutzschicht wird auf den schmerzempfindlichen Bereichen der Zähne gebildet und reicht in eine Tiefe von rund 17 µm (in Labortests). Regelmäßige Anwendung, 2 × täglich, liefert anhaltenden Schutz vor Schmerzempfindlichkeit. 1. Nielsen, MarketTrack, Zahnpasta, Sensitiv, Gesamtmarkt Deutschland, Österreich, Absatz in Packungen, MAT KW43/2022. 2. Earl J Langford RM. Am J Dent 2013; 26: 19A–24A. 3. GSK Data on File. In vitro Report G7322/014, 2020. 4. Parkinson C et al. Am J Dent 2015; 28(4): 190–196. © 2023 Haleon oder Lizenzgeber. Marken sind Eigentum der Haleon Unternehmensgruppe oder an diese lizenziert. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG ist Teil der Haleon Unternehmensgruppe. PM-DE-SENO-22-00055-20221222 PATIENTEN MIT SCHMERZEMPFINDLICHEN ZÄHNEN? EMPFEHLEN SIE DIE NR. 1 MARKE1 Jetzt kostenfreie Muster sichern!

18 | ZAHNMEDIZIN zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (208) DER BESONDERE FALL MIT CME Die Nasopalatinuszyste — eine entzündliche Entität? Philipp Luhrenberg, Felix Luhrenberg, Keyvan Sagheb, Peer W. Kämmerer Ein 60-jähriger Patient stellte sich zur Folgetherapie in der Poliklinik der MKG in Mainz vor. Zwei Wochen zuvor hatte er bereits seinen Hauszahnarzt mit „brennenden Schmerzen“ am anterioren Gaumen aufgesucht und wurde dort antibiotisch abgeschirmt. Die Ursache zeigte sich schnell in der dreidimensionalen Bildgebung. In der angefertigten Digitalen Volumentomografie konnte eine im Durchmesser circa 8mmgroße Erweiterung des Canalis incisivus gemessen werden (Abbildung 1). Bei typischem Erscheinungsbild einer infizierten nasopalatinalen Zyste wurde die Indikation zur Entfernung derselben gestellt. Präoperativ über Rezidiv und Gefühlsstörung des anterioren Gaumens aufgeklärt, willigte der Patient in die Operation in Lokalanästhesie ein. Nach hoher Leitungsanästhesie am Nervus incisivus und zirkulärer palatinaler Infiltration wurde die derbe Gaumenschleimhaut über einen marginalen Schnitt von Eckzahn zu Eckzahn gelöst und die knöcherne Unterbrechung des Gaumens dargestellt (Abbildungen 2 und 3). Da der Nervus incisivus vollständig vom Zystenbalg umgeben war und sich nicht freipräparieren ließ (Neurolyse), wurde der Nerv am Übergang der Zyste zum normgeformten Kanal scharf abgetrennt (Abbildung 4). Während der Präparation entwich gelblich-klare Flüssigkeit aus dem Zystenbalg. Der knöcherne Defekt wurde anschließend mit einem Kollagenvlies mit Gentamicinzusatz (Genta-Coll® resorb, RESORBA, Nürnberg) in i-PRF (injectible platelet rich fibrine) aufgefüllt und im Sinne der Guided bone regeneration mit einer langsam resorbierbaren Membran und A-PRF (advanced platelet rich fibrine) abgedeckt (Abbildungen 5 und 6). Die Lappenreposition und -stabilisierung erfolgte über monofile Nähte mit Prolene® 5-0. Zur postoperativen Schonung wurde der Gaumen mit einer präoperativ angefertigten Verbandsplatte versorgt (Abbildungen 7 und 8). Der histopathologische Befund ergab eine zystische Formation mit plattenepithelialer Auskleidung, Anteilen von Nervenfasern als Korrelat zu Residuen des Nervus incisivus und eine chronisch-entzündliche Überlagerung, die mit den stattgehabten Beschwerden übereinstimmen konnte (Abbildung 9). Nach sieben Tagen erfolgte die Nahtentfernung, der Patient berichtete von einem dumpfen Gefühl im ante- Abb. 1: Präoperative Digitale Volumentomografie Dr. Felix Luhrenberg, Fachzahnarzt für Oralchirurgie Praxisklinik Dr. Norbert Haßfurther Lahnwegsberg 21, 35435 Wettenberg felix.luhrenberg@fpl-luhrenberg.de Foto: privat Dr. med. dent. Philipp Luhrenberg, Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie – Plastische Operationen der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz Foto: privat Foto: Unversitätsmedizin Mainz

ZAHNMEDIZIN | 19 zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (209) rioren Gaumen. In der Sechs-MonatsKontrolle war die Sensibilität des Gaumens wieder normal. Diskussion Nasopalatinale Zysten gehören zum Formenkreis der entwicklungsbedingten nicht-odontogenen Kieferzysten. Während bislang die globulomaxilläre Zyste als eigenständige Entität angezweifelt wurde, ist nun auch die nasolabiale Zyste aus der aktuellen Klassifikation der World Health Organisation 2022 entfernt worden. Zu den nichtodontogenen Kieferzysten zählt nun auch die am ehesten traumatisch bedingte „postoperative maxilläre Zyste“ („surgical ciliated cyst“) mit flimmerepithelialer Auskleidung [Soluk-Tekkesin et al., 2022]. Bereits 1914 wurde die nasopalatinale Zyste erstmalig durch Meyer et al. erwähnt — damals aufgrund eingeschränkter radiologischer Aufnahmequalität nicht als Zyste beschrieben, sondern als überzählig angelegte Nasennebenhöhle gewertet [Meyer, 1914]. Epidemiologische Analysen legen eine Häufigkeit von einem Prozent in der Bevölkerung zugrunde [Dedhia et al., 2013]. Von allen gutartigen periapikalen Läsionen des Kiefers nichtendodontischen Ursprungs belegt die nasopalatinale Zyste nach der Keratozyste, der follikulären Zyste und dem Ameloblastom den vierten Platz mit einer Prävalenz zwischen 2,2 und 11,6 Prozent, eine Geschlechterdisposition gibt es nicht [Modi et al., 2022; Swanson et al., 1991]. Als Ursprung werden rudimentäre Epithelnester des embryonalen Ductus nasopalatinus vermutet, der als epitheliale Fistel im fetalen Alter paarig im Canalis incisivus ausgebildet wird, aber sich vor der Geburt spontan verschließt [von Arx und Bornstein, 2009]. Auslösende Faktoren scheinen Abb. 2: Präoperatives Bild des harten Gaumens Abb. 3: Intraoperatives Bild mit dargestellter Nasopalatinuszyste Abb. 4: Klinisches Bild des in toto entfernten Zystenbalgs PD Dr. Dr. Keyvan Sagheb, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie – plastische Operationen, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz Foto: privat Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Peer W. Kämmerer, MA, FEBOMFS Leitender Oberarzt / Stellvertr. Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie und Plastische Operationen, Universitätsmedizin der Johannes GutenbergUniversität Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz peer.kaemmerer@unimedizin-mainz.de Foto: Kämmerer Abb. 5: Defektfüllung der Kieferläsion mittels Kollagenvlies Abb. 6: Abdecken des knöchernen Zugangs durch eine langsam resorbierbare Membran Abb. 7: Wundverschluss CME AUF ZM-ONLINE Die Nasopalatinuszyste: Eine entzündliche Entität? Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. Fotos: Keyvan Sagheb

20 | ZAHNMEDIZIN zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (210) mechanischer, traumatischer oder infektiologischer Natur zu sein, dies ist aber nicht abschließend geklärt [Mesquita et al., 2014]. Obwohl in jedem Alter nasopalatinale Zysten auftreten können, werden diese insbesondere in der fünften und der sechsten Lebensdekade diagnostiziert [Lang et al., 2021]. Um eine wachsende Zyste vom (noch) physiologischen Kanal abgrenzen zu können, hat sich in der Literatur die nahezu arbiträre 6-Millimeter-Grenze des Kanaldurchmessers durchgesetzt [Lang et al., 2021]. Zur Verifizierung wird die Röntgendiagnostik in zwei Ebenen (Zahnfilm + Aufbissaufnahme) oder ein Schnittbildverfahren empfohlen, um die Lage der transluzenten Läsion einwandfrei festzustellen und so Fehldiagnosen wie apikale Parodontitiden mit konsekutiven Wurzelkanalbehandlungen der anterioren Inzisivi zu vermeiden [Faitaroni et al., 2011; Bains et al., 2016]. Der maximale Durchmesser dieser Zysten liegt in der Regel zwischen 10 und 15 Millimetern, Fälle mit einem Durchmesser von 30 Millimetern sind ebenfalls beschrieben [Suter et al., 2011; Suter et al., 2011a]. Häufig handelt es sich um Zufallsbefunde in der zahnärztlichen Routinediagnostik auf Panoramaschichtaufnahmen oder Zahnfilmen der Oberkieferfront [Sane et al., 2014]. Interessanterweise korrelieren klinische Symptome wie Schmerzen oder die palatinale Schwellung nicht mit der Größe der Läsion [Suter et al., 2011]. Allerdings werden mit zunehmendem Volumen der Zyste Nachbarstrukturen involviert (wie die Oberkieferschneidezähne), die infolge der Zystektomie eventuell wurzelkanalbehandelt werden müssen. Perforationen des Nasenbodens treten nur bei großen Zysten auf. Parästhesien sind selten beschrieben und in der Regel temporärer Natur, da der Nervus incisivus ein hohes Regenerationspotenzial hat [Urban et al., 2015]. Therapie der Wahl bei Beschwerden und zunehmender Größe der Läsion ist die Zystektomie. Es gibt prinzipiell keine Evidenz, dass das Auffüllen des knöchernen Defekts notwendig ist [Buchbender et al., 2018; Ettl et al., 2012]. Allerdings hat insbesondere die Anwendung von PRF den Vorteil der schnellen weichgeweblichen Heilung und geringeren postoperativen Beschwerden [Miron et al., 2017; Xiang et al., 2019]. Histologisch lässt sich ein epithelial ausgekleideter Hohlraum nachweisen, der selten respiratorisches Flimmerepithel zeigt, sondern wahlweise plattes, kubisches oder hochprismatisches mehrschichtiges Epithel ohne Oberflächendifferenzierung aufweist; das Lumen und die Zystenwand sind typischerweise nicht mit Cholesterinkristallen gefüllt, wie das bei radikulären Zysten der Fall ist [Swanson et al., 1991; Yamazaki et al., 2004]. Wegen des engen Nervbezugs lassen sich überdies Nervenfasern und deren nutritive Gefäße nachweisen [Barros et al., 2018]. In einer retrospektiven Analyse von 334 Fällen lag die Rezidivrate nasopalatinaler Zysten, die innerhalb der ersten sechs Monate auftraten, bei zwei Prozent [Swanson et al., 1991]. ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Abb. 8: Verbandsplatte Abb. 9: Pathohistologische Aufnahme mit Abbildung (a) des epithelial ausgekleideten Zystenlumens und (b) angeschnittener Nervenfasern. Fotos: Philipp Luhrenberg

Magnesiummangel könnte Bruxismus verstärken • Magnesiummangel führt zu neuromuskulärer Übererregbarkeit mit Folgen wie Hyperreflexie, Muskelverspannungen und -krämpfen, Muskelzuckungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen1. • Magnesiummangel erhöht die Stressempfindlichkeit1. Bruxismus wird kausal mit gesteigerter Stressbelastung und schlechter Stressbewältigung in Verbindung gebracht. Optimierung der Magnesiumversorgung • Bei Bruxismus erscheint es daher sinnvoll, auf eine optimale Magnesiumversorgung zu achten bzw. einen Mangel unbedingt zu behandeln. • Weiterhin ist Magnesium als wesentlicher Bestandteil der Zahnsubstanz an deren Stabilisierung beteiligt. • Zur Therapie von Magnesiummangel und zur Unterstützung der Versorgung empfiehlt sich die Supplementierung mit hochwertigen Magnesiumpräparaten aus der Apotheke, z. B. von Verla-Pharm. ANZEIGE Verla-Pharm Arzneimittel, 82324 Tutzing, www.verla.de Bruxismus kann weitreichende Folgen haben und die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Der Ausgleich eines Magnesiummangels ist eine sinnvolle Begleitmaßnahme bei Bruxismus. Bei Bruxismus – an Magnesiummangel denken! Magnesium Verla® N Dragées Wirkstoffe: Magnesiumcitrat, Magnesiumbis(hydrogen-L-glutamat). Sonst. Bestandteile: Glycerol 85%, Povidon (K25), Saccharose Macrogol 6000 u. 35000, Methylacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph.Eur.), Dimeticon (350 cSt), Triethylcitrat, Talkum, Calciumcarbonat, Kaliumdihydrogenphosphat, Vanillin, Glucose-Sirup, Montanglycolwachs, Titandioxid. Anwendungsgebiete: Behandlung von therapiebedürftigen Magnesiummangelzuständen, die keiner parenteralen Substitution bedürfen. Nachgewiesener Magnesiummangel, wenn er Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit (neuromuskuläre Störungen, Wadenkrämpfe) ist. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile. Schwere Nierenfunktionsstörungen (glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min), Exsikkose. Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise: enthalten Saccharose (Zucker) und Glucose. Nebenwirkungen: Gelegentlich weiche Stühle oder Durchfälle. Literatur: (1) Micke O et al. Magnesium: Bedeutung für die hausärztliche Praxis – Positionspapier der Gesellschaft für Magnesium-Forschung e.V. Dtsch Med Wochenschr 2020; 145: 1628-1634 Unser Klassiker bedarfsgerecht dosierbar! Magnesium Verla® gibt es in vielen Darreichungsformen. Für jeden Bedarf das Richtige! Foto: AdobeStock/Yakobchuk Olena Magnesium Verla® – die meistgekaufte Magnesium-Marke aus der Apotheke (IH 12/2022)

zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (212) 22 | POLITIK 17. HAMBURGER ZAHNÄRZTETAG Beim Thema Investoren-MVZ ist man „auf gutem Weg“ Konstantin von Laffert, Präsident der Zahnärztekammer Hamburg und Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, ist optimistisch, dass die Bemühungen der zahnärztlichen Standespolitik um die Begrenzung von Investoren-MVZ zu einem guten Ergebnis kommen. Wir bohren bei diesem Thema politisch in Berlin und Hamburg gerade sehr dicke Bretter und scheinen auf einem sehr guten Weg zu sein“, sagte er zur Eröffnung des 17. Hamburger Zahnärztetages, der am 27. und 28. Januar stattfand. In seiner Begrüßungsrede ging er auf die für die zahnärztliche Standespolitik wichtigen gesundheitspolitischen Entwicklungen ein. Sorgen bereite vor allem die weiter ungebremste Vergewerblichung der Zahnmedizin durch Investoren-MVZ. So entstehe in Hamburg-Bergedorf beispielsweise gerade eine 1.200 qm große „InvestorenBohrfabrik“. Gesunde Zähne angeschliffen, um Umsatz zu produzieren Von Laffert zitierte die Erfahrungen eines jungen Kollegen, der in einem Investoren-MVZ gearbeitet und sich in einem ARD-Beitrag dazu geäußert hatte: Er bereue, dass er regelmäßig gesunde Zähne angeschliffen habe, um Füllungen zu legen — ausschließlich um Umsatz zu produzieren. „Bei diesem Satz läuft es uns kalt den Rücken herunter, aber dieser Satz ist der Schlüssel unserer Argumentation: Es darf nicht sein, dass ungezügelte Renditegier milliardenschwerer internationaler Fonds Therapieentscheidungen von meist jungen Kolleginnen und Kollegen durch Druck steuert“, sagte von Laffert sichtlich bewegt. Ein positives Zeichen sei, dass nach dem Votum der Länder-Gesundheitsminister auch der Bundesgesundheitsminister vor Weihnachten eine Wende vollzogen und für das erste Quartal 2023 einen Gesetzentwurf angekündigt hat. Von Laffert ging auch auf die wirtschaftliche Lage ein. Hier säßen die Praxen inzwischen in der „Inflationsfalle“ vielfach steigender Preise. „Aber während der Bäcker die Brötchen einfach mal 10 Cent teurer macht, sind wir an eine GOZ gebunden, die seit nun bald 35 Jahren im Punktwert unverändert ist, und an eine BEMA, die naturgemäß weit hinter der Inflation von zehn Prozent hinterherhinkt.“ Die Praxen sitzen in der „Inflationsfalle“ Unter dem Motto „Endodontie: Zähne retten!“ stand die Zahnerhaltung im Fokus des Zahnärztetages. Die wissenschaftliche Leitung lag bei PD Dr. Oliver Ahlers. Dabei konnten sich die Veranstalter über großes Interesse und einen Teilnehmerrekord von 465 Teilnehmern freuen. Nach einer ersten erfolgreichen Veranstaltung im vergangenen Jahr soll das neue und im zahnärztlichen Bereich bundesweit einzigartige Veranstaltungsformat einen festen Platz im Hamburger Fortbildungskalender erhalten. In der Eintagesveranstaltung beantworten Referenten aus verschiedenen Fachbereichen die Frage „Was gibt es Neues, was muss ich für die Praxis wissen?". Das Format soll jährlich wiederholt werden und bei Bedarf auch online angeboten werden. Informationen gibt es unter https://fortbildung. zahnaerzte-hh.de/kurs/2-hh-updatezhk-1. br Der Präsident der ZÄK Hamburg, Konstantin von Laffert, bei seiner Eröffnungsrede. Foto: MLTV - M. Lotz

zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (214) 24 | POLITIK ZAHNÄRZTETAG SACHSEN-ANHALT Neues zum altbewährten Termin Der 29. Zahnärztetag Sachsen-Anhalt fand in diesem Jahr wieder an seinem altbewährten Termin Ende Januar am Rand von Magdeburg statt. Themen in diesem Jahr waren Zahnerhalt und Kommunikation. Aber auch die flächendeckende zahnmedizinische Versorgung im Land wurde angesprochen. Den Gesprächsfaden zum Landesgesundheitsministerium möchte der Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. Carsten Hünecke, wieder aufnehmen. Man habe kürzlich beim Neujahrsempfang Forderungen und Erwartungen der Zahnärzteschaft hinsichtlich der Versorgung im Land der Gesundheitsministerin vorgebracht. „Konkrete Maßnahmen der Landespolitik für die flächendeckende Versorgung – insbesondere für die Nachwuchsgewinnung – blieben wieder einmal aus“, sagte Hünecke in seiner Begrüßung. Er wertete aber die Anwesenheit vonWolfgang Beck, Staatssekretär beimMinisterium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, beimZahnärztetag als gutes Zeichen. Beck erklärte in einem spontanenGrußwort die Bereitschaft, wieder stärker in den Dialog zu treten. Man habe am Tag zuvor im Landtag über die Frage der Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung intensiv debattiert. In der Bewertung der Situation sei man sich völlig einig, allerdings herrsche noch keine Einigkeit über die zu treffenden Maßnahmen, erklärte der Staatssekretär. Benz: „Die Zahnmedizin hilft sich selbst“ Das Thema investorenbetriebeneMedizinische Versorgungszentren (iMVZ) griffder Präsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz, in seiner Rede auf. Mit Blick auf das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigte MVZ-Gesetz sagte Benz zurückhaltend: „Das wird so viel nicht werden.“ Er forderte dazu auf, den Blick nach vorne zu richten: „Wenn die Investoren sagen, da geht was, dann ist das ein Zeichen.“ Vielleicht könne man auch von ihnen lernen und „den Spieß herumdrehen“. Man brauche mehr Optimismus nach dem Motto „Die Zahnmedizin hilft sich selbst“. Dass sie dies könne, habe sie während der Corona-Pandemie unter Beweis gestellt. Der Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. Carsten Hünecke, forderte die Landespolitik zum Dialog über die flächendeckende Versorgung im Land auf. Foto: ZÄK Sachsen-Anhalt

zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (215) POLITIK | 25 Das wissenschaftliche Programm, das erstmals unter der Leitung von Dr. Dirk Wagner stand, beschäftigte sich mit dem Einsatz von Lasern in der Zahnmedizin, demaktuellen Stand der Endodontie und demDauerbrenner Zahnarzt-PatientenKommunikation. Prof. Dr. Andreas Braun, Aachen, zeigte die Möglichkeiten und Grenzen beim Einsatz von Lasern in der Zahnmedizin auf. Seine Botschaft an die Anwesenden war: „Es gibt nicht den einen Laser für alles.“ Vielmehr müssten Laser sehr genau für den jeweiligen Anwendungszweck – etwa in der Parodontologie, in der Diagnostik oder für die Keimabtötung – ausgewählt werden. Besonderes Augenmerk sei dabei auf die genutzte Wellenlänge zu richten. Nicht sehr glücklich zeigte sich Braun mit der aktuellen Paro-S3-Leitlinie. Dort werde der Einsatz der photodynamischen Therapie (Lichtinduzierte Inaktivierung von Zellen und Molekülen) als Adjuvanz nicht empfohlen. Allerdings beruhe diese Empfehlung auf einer einzigen Studie, in der die photodynamische Therapie in der falschen Reihenfolge angewendet worden sei, kritisierte Braun. Zugangskavität bei endodontischer Therapie entscheidend Dr. Ralf Schlichting, Passau, konzentrierte sich in seinem Vortrag über den Sachstand der Endodontie auf die Zugangskavitäten, die neueste Generation der Nickeltitan (NITI-)Feilen und das Thema Spüllösungen. Schlichting sprach sich deutlich für ausreichend große Zugangskavitäten aus. „Die Qualität der Zugangskavität ist für den Erfolg der endodontischen Therapie entscheidend“, zeigte er sich überzeugt. Dann seien alle weiteren Schritte viel einfacher. Zum Thema NITI-Feilen habe man in der letzten Zeit durch die nachgelagerte Wärmebehandlung große Fortschritte gemacht. Er riet dazu, nur diese zu verwenden. Allerdings sei der Markt sehr groß, so dass man genau hinschauen müsse, was man benutzt. Bei Studien sei darauf zu achten, dass diese bei Körpertemperatur durchgeführt worden seien. Alles andere sei irrelevant, erklärte Schlichting. Auf grundlegende kommunikative Techniken ging Prof. Dr. Felix Krause, Aachen, in seinem Vortrag ein. Gute Kommunikation führe zu insgesamt größeren Behandlungserfolgen. Es gebe eine deutliche Angstreduktion, weniger Schmerzäußerung, eine höhere Weiterempfehlungsrate und letztlich auch weniger Regressansprüche, zeigte sich Krause überzeugt. Die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt vergab anlässlich ihres Zahnärztetages zudem zwei Auszeichnungen: Der mit 2.500 Euro dotierte Förderpreis 2022 ging an die Arbeitsgruppe von Zhibin Xu, der bis Januar 2023 an der Universitätsklinik Magdeburg geforscht hatte. Xu untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Mundhöhlenkrebs und Nebenerkrankungen wie Diabetes, Osteoporose oder Bluthochdruck. Die Ehrengabel Heilige Apollonia ging an Prof. Dr. Hans-Günter Schaller, ehemaliger Direktor der Zahnklinik der Martin-Luther-Universität HalleWittenberg, für seine Verdienste um die Zahnerhaltung und Parodontologie. sr Einfach online auf cgm.com/ids anmelden, persönlichen Termin vereinbaren und zwei kostenlose Tickets erhalten. Mobile Anwendungen, die das Arbeiten mit CGM Z1.PRO erleichtern, und unsere neue Zahnarztsoftware CGM XDENT. CGMCOM-16421_DEN_IDS_0123_LBR 14.–18.03.2023 Messe Köln, Halle 11.3, Stand A8/C9 Produkt-Highlights: Erleben Sie unser Motto live auf der Weltleitmesse der Dentalbranche. „Fit for Future: Denn die Zukunft beginnt jetzt.“ BESUCHEN SIE UNS AUF DER IDS IN KÖLN. Wann: Wo:

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